Wandtke: Aktuelle Ausstellung zum städtischen Gästebuch verschweigt die nationalsozialistische Geburtsstunde
Das amtliche Essen ist stolz darauf, als einzige Stadt Deutschlands kein goldenes, sondern ein Gästebuch aus feinstem Kruppstahl zu besitzen. Aktuell wird in der Ratshauspassage vor dem Eingang zu Rathaus und U-Bahn eine publikumswirksame Jubiläumsausstellung zu diesem „Alleinstellungsmerkmal“ gezeigt. Eigentlich dürften „85 Jahre Stahlbuch“ für eine demokratische Großstadtkultur aber nach Auffassung der Ratsfraktion der Grünen kein Datum zum Feiern sein. Walter Wandtke, Ratsherr der Grünen und Mitglied im Kulturausschuss, erläutert die Gründe:
„Es ist unakzeptabel, dass in der Rathausgalerie mit Unterstützung der Stadt Essen eine unkritische Ausstellung vorgestellt wird, die fälschlicherweise behauptet, Bundespräsident Theodor Heuss wäre 1953 der erste Unterzeichner im Essener Stahlbuch gewesen. Leider war die Geburtsstunde dieses speziellen Gästebuchs aber die prunkvolle Hochzeit des damaligen Essener NSDAP-Gauleiters Josef Terboven im Jahr 1934.
In diesem Jahr waren die ersten Unterschriften von den beiden prominentesten Hochzeitsgästen und höchsten Repräsentanten des „Dritten Reichs“, Adolf Hitler und Hermann Göring, in das neu eingerichtete „Stahlbuch“ gesetzt worden. Bis Kriegsende folgte jede Menge weiterer brauner Prominenz und hochdekorierte Wehrmachtskämpfer.
Die Stahlbuchtradition ist durch Geburtsidee des damaligen NS-Oberbürgermeisters Theodor Reismann-Grone undemokratisch und müsste schon lange ins „Haus der Essener Geschichte“ ausgelagert werden. Von einer ehemaligen Kulturhauptstadt dürfte es eigentlich gar nicht weiter für Stadtwerbung genutzt werden.
Wenn das Management der Rathauspassage die braune Geburtsstunde des Stahlbuchs nicht thematisieren will, ist das zwar kaufmännisch verständlich – aber nach der Ausstellungseröffnung durch Oberbürgermeister Thomas Kufen und den Vorarbeiten der Stadt Essen ist diese Auslassung unakzeptabel. Minimal ist zu fordern, dass die Ausstellung mit kritischen Hinweisen auf die fehlenden ersten 11 Jahre ergänzt wird.“
eine Anfrage der Grünen Fraktion zu diesem Thema finden sie hier
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„Der 1957 verstorbene Künstler Will Lammert hat eine Würdigung als Namensgeber des Vorplatzes des Südwestfriedhofes verdient. Denn am Haupteingang des Südwestfriedhofes befinden sich in den Scheitelsteinen des Torbogens und in der Trauerhalle wichtige Frühwerke dieses Künstlers.
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